Patricia (far away) back to Europe

From august 25th 2007 till februari 1st 2008 I will stay in India ...

Sonntag, 10. Februar 2008

BACK TO REALITY

Nun ist eine Woche vergangen... Hätte ich in den ersten Tagen schon meine Gedanken in dieser Blogseite veröffentlicht, so hättet ihr mich wohl sehr emotional wahrgenommen. Nach einer Woche wieder in Deutschland hat sich bei mir wieder alles etwas neutralisiert und normalisiert. Am Düsseldorfer Flughafen angekommen, fühlte ich mich richtig überfordert. Sehr 'viele' liebe Menschen haben auf mich gewartet und ich war gefühlsmäßig nicht vorbereitet alle zu sehen, so dass ich anscheinend auch sehr komisch und verwirrt drein geschaut habe (nach Aussagen von Anderen). An dieser Stelle nochmals ein großes DANKE SCHÖN an ALLE (Beijocas @ Cati und Zsusza) die dort waren. Und obwohl ich nicht so überaus glücklich reagiert habe, könnt ihr mir glauben, dass ich mich sehr gefreut habe von Euch so herzlich empfangen zu werden.
Tränen, welche am Chennai Airport flossen, wirkten am Düsseldorfer Flughafen verändert. Es waren nicht die gleichen... ein Abschied und ein Wiedersehen ... beides sehr traurig und schön zugleich... Vor allem in den letzten zwei Wochen in Indien habe ich mich völlig auf die indische Welt eingelassen. Ein Traum, der dann dazu führte, dass ich mich in Deutschland bei meiner Familie fremd fühlte und ich das Gefühl empfand von Keinem verstanden zu werden. Einige Kleinigkeiten, die mir während des Essens oder anderen alltäglichen Tätigkeiten auffielen, nehme ich nun nicht mehr so bewusst wahr wie in den ersten Tagen, aber reagiere dennoch mit einem unbewussten, leichten Lächeln ... dann ziehen sie fast unauffällig wieder an mir vorbei und verschwinden in den Erinnerungen. Ich habe zum Beispiel an den ersten zwei Tagen fast schon eine Wasserflasche zum Zähne putzen mit ins Bad genommen bis ich einige Sekunden später realisierte, dass dies nicht mehr notwendig ist. Oder ich habe für kurze Zeit den Gedanken gehabt mit den Fingern essen zu können. Das Essen schmeckt auch laff, kaum Gewürze... Das Wetter ist kühl, grau... Kontakte zu Indien lassen den Traum wieder aufleben, holen einen aus der Realität aber machen es einem manchmal schwer wieder Fuß zu fassen oder zu weit in die Traumwelt einzusteigen.
Obwohl mich eine Art Kulturschock, den ich in Indien nicht erlebt habe, in Deutschland einholte, denke ich, dass ich bald wieder ganz da bin.

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In der letzten Woche vor Abflug waren wir in Kumarakom, in den Backwaters und später in Cochin, der Hauptstadt von Kerala. Zwei Freunde aus Chennai begleiteten uns und es war super erholsam mit ihnen die Ruhe der Natur zu geniessen. Das Houseboot hatte zwei Doppelzimmer mit Bad, eine Küche, ein Essbereich und eine Terrasse auf dem Deck.






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Nach einem Tag auf dem Boot wurden wir an einem Hotel, auch direkt an den Backwaters, abgesetzt. Dort verbrachten wir drei weitere Nächte. An dem Pool des Hotels liessen wir uns mit leckerem Essen verwöhnen.

Lazy days in Kumarakom!

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Am letzten Abend genossen wir eine Aufführung des traditionellen Tanzes aus Karnataka.

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Bevor wir nach Chennai zurückflogen verbrachten wir einen Tag in Cochin. Ein Abend zuvor hatte ich sehr starke Magen- und Bauchkrämpfe. Am nächsten Morgen, dem Tag unserer Abreise von Kumarakom in die Stadt Cochin, musste ich mich im Stoppen der Übelkeit und des Durchfalls üben. Indische Medikamente halfen dann nur begrenzt. Da ich am nächsten Tag Fort Cochin um jeden Preis besichtigen wollte, zwang ich mich durch die Straßen, von einer Kirche in die andere, bis ich dann endgültig aufgab, einen Arzt aufsuchte und mich zurück auf den Heimweg machte um mich ins Bett zu legen und mich für den Rückflug am nächsten Tag auszuruhen.

An meinen letzten Tagen in Chennai habe ich mich gefühlt, wie wenn ich nach einem Urlaub wieder zu Hause angekommen wäre. Einige Sachen mussten erledigt werden. Unter anderem ein Abschlussgespräch mit unserer Dozentin aus den Niederlanden und den verantwortlichen Begleitern in Indien. In dem Gespräch wurde sehr kurz über meine Projekte reflektiert. Man konnte es nicht mit dem Abschlussgespräch während meines ersten Praktikums vergleichen. Alles wurde global und oberflächig angesprochen. Natürlich sprachen wir die Frustration an, die wir beide sicherlich des Öfteren erlebt hatten. Mein erstes Projekt beinhaltete das Durchführen einer Screening mit den Kindern der Schule um deren vier wichtigsten Gebiete der menschlichen Kommunikation (rezeptiv/non-vocale, rezeptiv/vocale, expressive/non-vocale sowie expressiv/vocale Sprachfähigkeiten) zu testen. The four important areas of the human communication were used to screen the children at LHC to get a general information in the area of the communication abilities of each handicapped child between the age of 10 to 16 years. Von etwa 60 in Frage kommenden Kindern konnten wir aufgrund mangelnder Sprachhilfe nur 15 testen. An zwei Tagen hatten wir die Unterstützung von Studenten aus der Schule für Sozialpädagogik. Danach wurden wir trotz mehrmaliger Bitten so zu sagen im Stich gelassen und mussten die Arbeit abbrechen. In meinem zweiten Projekt entwickelte ich farbige Bilderkarten für ein vorhandenes Tamilisches Testinstrument. Die Logopädin vor Ort benutzt diese Karten noch heute. Für mich war dies das einzige Projekt wovon ich das Gefühl habe, dass es einen Nutzen hat und gebraucht wird. Das dritte Projekt bezog sich auf die Renovierung des Therapieraumes. Leider konnte dieses Projekt ebenfalls nicht realisiert werden. Die Planungen wurden von Büro zu Büro gereicht ohne, dass wirklich Interesse gezeigt wurde. Zum Schluss und kurz vor Beendigung meines Praktikums wurde mir mitgeteilt, dass die Realisierung dieses Projekts erst im nächsten Jahr stattfinden kann und dass meine Ideen und Planungen dann mit einbezogen werden. Da in einem der ersten Gespräche die Nachfrage nach Ideen zur Gestaltung der logopädischen Therapie geäußert wurde, habe ich zu guter Letzt ein kleines Buch zusammengestellt, in das ich Übungen zur Atmung (Breathing), taktieler Stimulation (tactile stimulation), Artikulation (articulation) und globale Informationen zur Arbeit im Bereich der Wortschatzerweiterung (basics for exercises in vocabulary) aufnahm. Durch Zusammenfassungen von Methoden und Techniken in der Therapie und der Angabe über Durchführung, Ziele, Hilfestellungen und Material habe ich der Therapeutin vor Ort Ideen zur Gestaltung der Therapie geboten, worauf ich jedoch nie eine Rückmeldung/Feedback erhalten habe.
An meinem letzten Tag in Indien habe ich mich noch im Töpfern versucht und mir von einer Frau Henna auf den Arm malen lassen.

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So, nun habe ich Euch von meinen letzten traumhaften Tagen auf der anderen Seite der Welt berichtet. Ich hoffe es geht Euch allen gut!!!

Zum Schluss noch einige Danksagungen :-):@ Steffi: Fühl Dich gedrückt und ein großes NANDRI an Dich für die schöne Zeit mit Dir in Indien! Wir hatten es nicht immer leicht, haben jedoch das Beste daraus gemacht.

@ my family: Obrigada für die Unterstützung während der ganzen Zeit und das offene Ohr für mein zeitweiliges Gejammer.

@ Marwène: Merci beaucoup pour ton extistence et ton appui durant toute ma voyage en Inde. Un petit baiser affectueux pour toi!

@ "Neusser/Düsseldorfer" (Familie und Freunde), die "Bärliner", die "Grünstädter": Danke Euch für die netten Kommentare und die etwas andere Begleitung über E-Mail und zugesendeten Fotos!

@ pessoas queridas de Portugal: Obrigada pelos commentários e e-mails de Santa Cruz, Lisboa e do Porto.

@ Freunde und Bekannte die mir während der ganzen Zeit Mut machten und Wünsche schickten: Auch an Euch ein liebes Danke! Freue mich Euch bald wieder zu sehen.

Last but not least @ "Satya-Dad" and Mahizh: a big Nandri to two friends from Chennai. You guys made India to an unforgettable dream!Beijinhos para todos ... Viele Grüße an alle ... & a warm hug to everybody!
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Patricia (far away) back to Europe
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P.S.: "... Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich ein Leben vor, in und nach Indien habe..."

Mittwoch, 6. Februar 2008

Seit 4 Tagen zurück! ....

Seit 4 Tagen zurück! Oh je! Fühle mich nicht im Stande anwesend zu sein und bin bei Kleinigkeiten überfordert. Ist das nun ein Kulturschock!?

Es ist eiskalt, grau, still, ....

Werde an einem anderen Tag wohl weiterschreiben... Bin mal weg, in die Düsseldorfer Altstadt...

Montag, 21. Januar 2008

Wow! Berge, Teeplantagen und Wasserfaelle! .... Traumhaft schoen!!!

Seit Samstag bin ich in Munnar, Kerala. Nach einer Reise von etwa 22 Stunden (Zug- und Busfahrten; erst Goa - Mangalore, dann Mangalore - Cochin und zuletzt Cochin - Munnar) bin ich erschöpft im kühleren Munnar angekommen. Mein Rücken hat dabei extrem gelitten und auch heute habe ich noch Schmerzen, die sich vielleicht bei der heutigen Massage etwas legen werden. Die Busfahrt von Cochin nach Munnar war mit vielen riskanten Überholmanövern sehr unruhig, aber letztendlich haben wir es überlebt.
Gestern sind wir 4 Stunden durch Teeplantagen und an einem Wasserfall vorbei gewandert. Heute habe ich tierischen Muskelkater am Po und an meinen Unterschenkeln. Tja, bei so wenig Sport in den letzten Wochen ist das auch kein Wunder.
Vielleicht kann ich Euch in den naechsten Tagen einige Bilder zeigen...
Bis dahin, macht's gut!
Patricia

Nachtrag am 22.01.
Fotos von den letzten Tagen in Munnar:
Ein Spaziergang bzw. eine Wanderung durch die Teeplantagen bis wir am kleinen Wasserfall Rast gemacht haben.





Gestern entschlossen wir uns eine Tour mit der Rickscha zu machen.
Am See bzw. Damm








... und dann noch ein Elefantenritt