From august 25th 2007 till februari 1st 2008 I will stay in India ...

Dienstag, 2. Oktober 2007

Indische Begegnungen

Hallo zusammen!
Gestern war in Chennai ein Streiktag, so dass wir ungewollt frei bekamen. Natürlich nahm ich mir dann die Zeit Reflektionen zu schreiben oder andere Dokumente aufzusetzen. Am Ende des Tages konnte ich mich erfolgreich in Richtung des Internetcafés machen. Dort las ich auf dieser Blogseite den letzten Kommentar meines Brüderchens. Überraschenderweise mußte ich mich mit tamilischen Sätzen befassen, deren Bedeutung ich zwar erahnen konnte, aber trotzdem nicht recht verstand. Neben mir saß ein junger Mann, den ich direkt mal bat mir die Nachricht zu übersetzen. An dieser Stelle lieben Dank für die netten Worte, Brüderchen. Und natürlich liebe Grüße an Tiffani. Am Ende seiner Übersetzung fragte er mich, ob mein Bruder Tamil lernen würde und woher ich denn käme. Die erste Frage verneinte ich. Zu der zweiten Frage ist mir nochmals aufgefallen wie neugierig Inder sind. Hier in Indien ist es nichts Ungewöhnliches nach der Herkunft gefragt zu werden. Inder stellen auch sehr oft persönliche Fragen ohne einen vorher gesehen zu haben oder es als unhöflich anzusehen. Oft gestellte Fragen sind nach der Herkunft, dem Familienstand und dem Grund des Indienbesuchs. Wenn man dann noch hinzufügt, dass der Aufenthalt in Indien als sehr angenehm erfahren wird, freuen sie sich riesig und bedanken sich mit einem herzlichen Lächeln. Auf seine zweite Frage antwortete ich, dass ich aus Deutschland komme und als Reaktion auf meine Aussage sagte er selbstverständlich: „Hitlers' Land.“ Ich reagierte sehr verwirrt und auch geschockt, obwohl ich aus anderen Quellen wusste, dass die Inder Hitler als Vorbild sehen und das Hakenkreuz auf dem Glückszeichen des Hinduismus beruht. Trotzdem war mir diese Aussage unangenehm und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Schließlich reagierte ich nicht auf die Aussage und wechselte das Thema.
In den letzten Wochen haben wir uns immer öfters getraut uns mit Share Rikshaws fortzubewegen. Diese sind im Vergleich zu normalen Rikschas größer, günstiger und man fährt mit Einheimischen zusammen. Dabei kann es oft sein, dass man den Weg von A nach B in „eingequetschtem Zustand“ aushalten muss. Das interessante dabei ist, dass man schneller in Kontakt kommt mit Indern und oft auch Nützliches und Hilfreiches erfährt. Als wir gestern Abend von einem Restaurant nach Hause fuhren, lernten wir in der Rikscha eine Familie mit einem süßen indischen Baby :-) kennen. Natürlich wurden uns wieder einige Fragen gestellt und wie selbstverstaendlich erzaehlten sie auch von ihrem Leben. Zum Abschied erhielten wir, wie so oft, ein herzliches Lächeln.

Heute ist Mahatma Ghandis Geburtstag und seit neun Uhr morgens hoere aus der benachbarten christlichen Kirchengemeinde relativ laute Kirchenmusik. Ob da wohl ein Zusammenhang zwischen Geburtstag und langandauernde Messe besteht? Dass zu bestimmten Zeiten aus den Moscheen Gesaenge zu hoeren sind und dass danach, mit weissen Hauben bekleidete, Maenner heraustreten ist nachvollziehbarer, da sie sich immer noch im Fastenmonat befinden.

Im LHC gab es heute sogar Nachtisch zum Mittagessen. Etwas aus Ei, Butter und Zucker. War wohl nicht mein Geschmack, denn es schmeckte eher wie harte, ungebackene Kuchenmasse. Aber ich bin oft sehr neugierig und probierte es aus. Wer weiss, ob ich nun zum ersten Mal krank werde... Einfach nicht daran denken und dem psychologischen Einfluss keine Chance geben...

Bis bald...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Guten Tag Patrícia,
den Gedanken "dem psychologischen Einfluß keine Chance geben" gefiel mir sehr gut. Es ist eine gute Einstellung! So kommt man auch weiter und man erreicht was im Leben! Suuuuuuper!
Weiter so............!
Bis dann
dina

Anonym hat gesagt…

Hallo,
habe noch was vergessen; Frage zu den Fotos am Strand: Darf man in Indien keine Bikinis(Badeanzüge) am Strand tragen?
tchüss
dina

PS: Heute ist hier Feiertag (Tag der deutschen Einheit), daher die Zeit zu schreiben!